"Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger" - DGzRS -

seit 1916 auch in Maasholm / Schlei

Rettungsboote in Maasholm    Bilder der Rettungsboote

Allgemeines:

1916 wurde in Maasholm die Gesellschaft (DGzRS) auf der Schlei präsent. Im gleichen Jahr stellte man, den auch heute noch an dieser Stelle stehenden Rettungsschuppen auf. Die Schwierigkeiten der langen Bauzeit war durch das Fehlen der Baustoffe begründet. Inzwischen ist das Gebäude denkmalgeschützt.

Die Gesellschaft konnte hiermit ihre 76. Ostseestation in Betrieb nehmen. Dem damaligen Vormann, Andreas Petersen aus Maasholm, stand am Anfang nur ein Ruderboot zur Verfügung zur Verfügung. Ende 1918 erhielt die Maasholmer Station das Strand - Rettungsboot "Ulla", eine Stiftung des Hamburgers Leo Meyer. Im Schuppen war für damalige Zeiten das hoch technische Gerät, ein Raketenrettungsapparat auf einem Pferdefuhrwerk stehend, untergebracht. Für den Einsatz zum Strand benötigte man die Pferde vom Gut Oehe. Mit dem Rettungsapparat wurde ein Seil zum Havaristen geschossen und am danach angebrachten Tauwerk eine Hosenboje angebracht mit der man die gestrandeten Seeleute einzeln nach und nach an Land ziehen konnte. Dieser Apparat wurde nur einmal, nämlich im Jahre 1921, eingesetzt.

" ..... Bei starkem Ostwind strandete in Höhe des Falshöfter Leuchtturmes der mit Salz beladene Ewer "Aurora". Er hatte hinter der zweiten Sandbank Anker geworfen. Das Maasholmer Strand - Motor - Rettungsboot wurde durch das Abfeuern der Seenotzeichen in Bewegung gesetzt. Sie nahmen drei Mann an Bord. Zwei weitere Seeleute weigerten sich, das Schiff zu verlassen. nachts gaben sie erneut Notsignale. Pferde zogen den Maasholmer Raketenapparat nach Falshöft. Nach mehreren Versuchen soll nach Aussagen eines alten Maasholmer Fischers, der an der Rettungsaktion als freiwilliger Helfer beteiligt war, eine Leinenverbindung zum Ewer hergestellt worden sein. Die beiden Besatzungsmitglieder gingen an der Leine über Bord. Einer wurde gerettet, der andere ertrank. Er trieb später auf Birknack an."

Die Hafenbehörden und Anmusterungsbüros verteilte Blechtafeln an die Schiffe mit folgendem Informations - Wortlaut über die Raketenapparate:

"Am 27. Februar 1900 um 4 Uhr morgens strandete auf der Reise von Trelleborg nach Saßnitz der schwedische Postdampfer "Rex" bei dichtem Nebel und heftigem Ostwind vor der Insel Rügen. Kapitän Hermelin ließ sofort alle Personen an Deck rufen und mit Rettungsgürteln versehen. Trotz der gefährlichen Lage herrschte Ruhe und Ordnung, bis auf das weibliche Personal, dessen sich eine Panik bemächtigte. Es wurde ein Boot ausgesetzt, das aber auf halbem Wege zum Strand durch eine mächtige See kenterte. Im herrschenden Dunkel gelang es nur sechs Personen, sich zu retten, während die übrigen sechs - darunter fünf Frauen - ertranken. Inzwischen war die Rettungsstation Lohme durch einen Fischer alarmiert worden. Durch den sofort an die Unfallstelle gebrachten Raketenapparat wurden zuerst 12 Passagiere, dann die 18 Mann der Besatzung, zuletzt, gegen 1 Uhr mittags, der Kapitän gerettet."

Dank einer Stiftung erhielt die Station Maasholm mit der "Ulla" Ende 1918 ihr erstes Strand - Motor - Rettungsboot.

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In Maasholm beheimatete Rettungsboote
taten ihren Dienst:


          Zeit           Bootsart          Name


Inzwischen war auch der 2. Weltkrieg zu Ende. Für die Station in Maasholm ging es mit großen Schritten voran. Verschiedene Boote wurden Ende des Krieges nach Dänemark verholt um einer Konfiszierung der Alliierten zu entgehen. Schon im Jahre 1945 kam das erste größere Rettungsboot, die "Schlei", nach Maasholm.

Der damalige Vormann, Willi Wald, der Vater gleichen Namens des heutigen Vormannes auf der Nis Randers in Maasholm, wurde nach 8- jähriger Zeit als freiwilliger Helfer als hauptamtlicher Mitarbeiter eingestellt.

Die "Lübeck", sie war etwas größer aber um 2 kn* langsamer als die Schlei, übernahm ab 1958 deren Arbeit. Die stets wachsende Wirtschaft ging auch nicht am Einsatz von Frachter, Fahrgastschiffen, Fischkuttern und nicht zuletzt den vielen Sportbooten vorbei. Der zunehmende Schiffsverkehr, insbesondere der vermehrte Einsatz der Sportboote, bedeutete gleichzeitig auch eine erhöhte Einsatzbereitschaft oder auch nur zunehmende technische Probleme die es von den Männern der DGzRS zu bewältigen galt.

Mit dem größeren Rettungskreuzer "Paul Denker" im Jahre 1967 brach für Maasholm eine neue Epoche in der Größe der Rettungsschiffe ein. Dieser Kreuzer war gleich 11 kn schneller und 3,80 m länger als sein Vorgänger. Er besaß Funk, Echolot, Radar und war mit einem eigenen Tochterboot ausgestattet.

* kn (Knoten) = Einheit für Geschwindigkeit (1kn = 1.835 km = 1 nautische Meile)

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Bilder der Rettungsboote in Maasholm.

Strandrettungsboot "Ulla".

srb ulla.jpg (10221 Byte)

Baujahr: 1918, Werft: Abekingt & Rasmussen, Lemwerder
Größe: Länge: 11,00 m, Breite: 3,15 m, Tiefgang: 0,70 m
Dienstzeit in Maasholm: 1918 - 1934 (?)


Strandrettungsboot "Oberinspektor Pfeifer".

Baujahr: 1909 , Werft:,
Größe:, Länge: 10,00 m, Breite:, Tiefgang:
Leistung: 24 PS,  7 kn
Dienstzeit in Maasholm: 1933 - 1935

Das Boot war aus Mahagoni gefertigt und kam bereits mit einem Alter von 24 Jahre nach Maasholm. Es wurde in Maasholm 1933 in Dienst gestellt und 1935/36 ausgemustert und als eventuelles Reserveboot im Rettungsschuppen verwahrt


Strandrettungsmotorboot "Maasholm".

rb maasholm.jpg (8273 Byte)

Baujahr: 1935, Werft: Lürssen, Bremen - Fegesack
Größe:, Länge: 9,23 m, Breite: 2,80 m, Tiefgang: 0,70 m
Leistung:

Dienstzeit in Maasholm: 1935 - 1943
dann: Westerland: 1943 - 1944
Cuxhaven: 1945 - 1948
Burgstaaken: 1949 - 1953
Maasholm: 1953 - 1959, dann außer Dienst gestellt.


Motor - Rettungsboot "Schlei".

rb schlei.jpg (6487 Byte)

Das Rettungsboot "Schlei" in voller Fahrt!

Baujahr: 1941, Werft: Pahl, Hamburg
Größe: Länge: 15,00 m, Breite: 3,80 m, Tiefgang: 1,50 m

Das Boot wurden eigentlich für die Türkei gebaut,
blieb dann aber doch in Deutschland.
Bremerhafen: 1941 - 1943
Maasholm: 1944 - 1958
Westerland: 1958, wurde dann im Juni
außer Dienst gesetzt.


Motor - Rettungsboot "Lübeck".

k lübeck.jpg (8009 Byte)

Die MS "Lübeck" hat die Nachfolge des Rettungsbootes "Schlei" übernommen.

Baujahr: 1942, Werft: Pahl, Hamburg - Finkenwerder
Größe: Länge:  m, Breite:  m, Tiefgang:  m

Dienstzeit in
Wanerooge:          1942 - 1957
Friedrichskoog:     1957 - 1958
Maasholm:             1958 - 1967


Kreuzer "Paul Denker" KRS 01

k paul denker.jpg (5891 Byte)

Sie ist das erste aus einer Aluminium - Magnesium - Legierung gefertigte Rettungsschiff.

Baujahr: 1967, Werft:Fr. Schweers, Bardebfleth
Größe: Länge:  16.80 m, Breite:  3.80 m, Tiefgang:  1.25 m
Leistung: 2 x 665 PS / 18 kn

Dienstzeit in
Maasholm:             1967 - 1969
Grömitz:                  1969 - 1975
Travemünde:         1975 - (noch im Einsatz)

Tochterboote:
"Eiswette von 1829"* und Schlauchboot
* Länge: 4,50 m, Tiefgang: 0.40 m, Leistung: 25 PS / 18 kn


Kreuzer  "Günter Kuchenbecker " DBAV

k kuchenbecker.jpg (6201 Byte)

- Das erste Schiff des Vormannes Willi Wald, jun. -

Baujahr: 1969, Werft: Abeking & Rasmussen
Größe: Länge:  18.90 m, Breite:  4.30 m, Tiefgang:  1.25 m
Leistung: 2 x 830 PS / 18 kn

Dienstzeit in
Maasholm:                 1969 - 1990
Saßnitz:                      1990 - 1992
Darßer Ort:                 1992 - 1996
Verkauft nach Island 1996

Tochterboot: "Marcus"
Länge: 5,50 m, Tiefgang: 0.50 m, Leistung: 54 PS / 10 kn


Kreuzer  "Nis Randers " DBAF

k nis randers.jpg (7037 Byte)

Die "Nis Randers", ein Seenotreuzer der 23 Meter Klasse mit Tochterboot "Onkel Willi".

Baujahr: 1990, Werft: Fr. Schweers
Größe: Länge:  23.30 m, Breite:  5.50 m, Tiefgang:  1.80 m
Leistung: 2 x MTU - Diesel, V8 396 TC 83, 715 PS / 20 kn
Besatzung: vier Mann

Dienstzeit in Maasholm: 1990 bis heute

Tochterboot: "Marcus"

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